Dienstag, 19. Dezember 2006

Alle Jahre wieder...

tudiditutu...tuditudidum...tataatatatadididum (Titelmelodie von Sendung mit der Maus)

Hallo lieber Kinder. Heute will ich euch von einem Mann erzählen. Der hat einen ganz lustigen Schnauzbart und wohnt in einer Zeltsiedlung am nördlichsten Punkt der Donau. Und weil die ganzen netten Indianer dieser Stadt ihn so toll liebhatten, haben sie ihn zu ihrem Häuptling gewählt. Nur nennt man das in dieser Siedlung nicht Häuptling, sondern "Oberbürgermeister".

Und weil er die Büffeljäger und Squaws dieser Stadt daraufhin auch so lieb gehabt hat, hat er ihnen eine schöne neue Brücke gebaut, viele kleine rot-weisse Zipfelmützchenhüte weggenommen und ein riesiges neues Eisstadion hingestellt (und ein Schaf so richtig...äääh...nein, das war jemand anderes!).

Dumm war nur, dass das Geld gekostet hat, und das war eigentlich gar nicht da. Und wenn man Geld ausgibt, dass man nicht hat, dann muss man Schulden machen. Und jetzt ist jeder der Indianer dieser Stadt für die nächsten 80 Jahre verschuldet. Das ist nicht schön. Aber fördert das Gemeinschaftsgefühl, weil ja alle Schulden habe. Das ist schön.

Aber die kleinen Büffeljäger und Squaws hatten ihn daraufhin immer noch lieb, auch wenn nicht mehr so ganz toll wie zu Anfang.

Dann kam Häuptling Lustiger Schnautzbart die Idee eine Stadthalle, ein Bürgerzentrum, ein Riesen-Tipi für alle zu bauen. An einer Stelle direkt am Fluss, damit man immer frisches Wasser hat. Dumm war nur, dass das Wasser einem da relativ häufig über die Füsse schwappt, weil der Fluss ansteigt. Und das wäre wieder teuer, da das Tipi jedesmal neu gereinigt werden müsste.

Das wollten die kleinen Rothäute aber nicht und haben ihm das sehr deutlich gesagt, und seinen Vorschlag am Marterpfahl, den sie da "Bürgerentscheid" nennen mit Tomahawks gespickt. Da war Lustiger Schnautzbart traurig und hat alle Schnipsel seines zerhackten Vorschlags aufgesammelt.

Und weil er nicht nur lustig, sondern auch listig ist hat Listiger Schnautzi..äh...Lustiger Schnautzbart die Schnipsel wieder zusammengeklebt, Kongress-Tipi genannt, und fast genau ein Jahr später wieder zur Rede gebracht.

Aber wieder haben diese Ignoranten...ich meinte Indianer...seinen Vorschlag an den gleichen Marterpfahl gespickt. Und waren gar nicht mehr gut auf ihren Oberguru zu sprechen.

Aber Schnäutzel wäre nicht Schnäutzel, wenn er sich so leicht geschlagen geben würde. Jetzt hat er einfach versucht, ohne Zustimmung der widerspenstigen Rothäute das Super-Tipi zu bauen. Dumm dass die Wind davon bekommen haben.

Da haben sich die ganzen kleinen Indianer zusammengeschlossen, und selber einen Vorschlag gemacht, der es unserem kleinen Häuptlimg verbieten soll, das Super-Tipi zu bauen. Der wurde dann nicht am Marterpfahl mit fliegenden Äxten zerlegt, sondern um den tanzten ziemlich viele ziemlich freudig am großen Lagerfeuer, und feixten über die Niederlage ihres Alleinherrschers...äh...Oberbürgermeisters.

Tja, und jetzt sitzt Lustiger Schnautzbart ganz allein mit seinen Lieblingswasserträgern in seinem Rathaus-Tipi und weint bitterlich, dass sie ihn nicht als Brücken- und Eishallenbauer in Erinnerung behalten werden, sondern als der, der von seinen Indianern am Super-Tipibauen gehindert wurde.

Und vielleicht fragt er sich auch, ob es daran liegem könnte, dass viele Indianer in dieser schönen Siedlung an der Donau rote Haut haben, und nicht, so wie er, eine ziemlich schwarze.

So, liebe Kinder, das war die Geschichte von heute. Und habt ihr was daraus gelernt?

Schön!

Und meint ihr, Häuptling Lustiger Schnautzbart hat auch was gelernt?

Richtig. Ich glaube es auch nicht. Aber nächstes Jahr wird vielleicht nicht sein Vorschlag, sondern er selber am Marterpfahl mit Tomahawks, die dann "vorzeitiger zwangsweiser Ruhestand" heißen, gespickt.

Das wäre schön. Und vielleicht kommt ja dann doch ein Schaf vor. Ein Schaf mit Namen Christa...

tudiditutu...tuditudidum...tataatatatadididum

Samstag, 16. Dezember 2006

Geschichten, die die Uni schrieb II

Weil mir wieder nichts einfällt, und schon wieder ein Monat her ist:

In den Praktika wird unter anderem auch der sinn- und verantwortungsvolle Umgang mit Röntgenstrahlung und Radioaktivität gelehrt, zumindest versuche ich das. Und im Praktikum selber wird sehr penibel darauf geachtet, dass auch ja nichts passieren kann, soll heißen: Nur der Betreuer darf an die Präparate, Röntgenstrahlung kann an keiner Stelle der Versuchsaufbauten austreten (an einer kleinen schon, deswegen ist da ein Stahlblech mit Bleikern drüber). Und das erzähl ich dann natürlich auch den Praktikanten.

Aber die ganze Erklärungsarbeit ist in dem Moment für die Katze, als ein anderer Betreuer, der zugegeben Strahlenphobiker ist, in voller Bleiummantelung (Ganzkörperschürze und Handschuhe) in den Raum tritt.

Die fassungslosen Gesichter der Praktikanten und das aufkommende Gefühl noch mehr Strahlenneurotiker in die Welt zu entlassen war in diesem Moment wirklich einzigartig...

Die Welt ist hart, aber manchmal wird sie wirklich ungerecht...

P.S.: Falls das hier meine jetztigen Praktikanten lesen sollten, es ist wirklich ungefährlich!

Mittwoch, 15. November 2006

Montag, 13. November 2006

Wenn Du meinst, es geht nicht mehr...

...haut Windows dir die Festplatte leer. Dank eines (mir unerklärlichen) Schredderns aller Daten auf meiner Systemfestplatte sind alle wichtige Emails und sonstige Daten seit Mitte April ins Datennirvana abgeraucht. Meine Laune ist dementsprechend "gut" und XP ist inzwischen auch schon wieder zweimal installiert worden, da aus irgendeinem (mir unerklärlichen) Grund bei der ersten Installation die Taskleiste nicht mehr reagieren wollte. Vielen Dank Microsoft für das wirklich ausgereifte Stückchen Software, dass ihr Betriebssystem nennt...

Naja, hab ich mal wieder was zum Meckern gehabt. Mäh.

Donnerstag, 2. November 2006

Geschichten, die die Uni schrieb

Jetzt hab ich einen vollen Monat nichts geschrieben. Schämen sollte ich mich, aber einfallen tut mir auch nichts so wirklich, deshalb einfach mal eine Anekdote aus meiner Praktikumsbetreuung, die ich einmal pro Jahr übernehme. Nur um es klarzustellen, meine "Praktikanten" sind alle älter als 20, und das ganze Praktikum ist (bis auf ein paar Ausnahmen) in offenen Räumen.

Kommen wir gleich zum Highlight.

Die Universität soll ja Selbstständigkeit fördern. Und es sollte auch jedem Studenten klar sein, dass dies nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht zum selbstständigen Arbeiten ist. Wenn ich dann aber von einer Praktikantin gefragt werde, ob sie aufs Klo gehen kann, dann verschlägt das sogar mir etwas die Sprache. Mehr als ein "Ob Du kannst weiß ich nicht, aber du darfst jederzeit, auch ohne mich zu fragen." konnte ich dann auch nicht antworten.

To be continued...

Samstag, 30. September 2006

Rechts wie Links

Seit heute ist es also auch verboten, Nazi-Symbole in abwertender Form darzustellen. Bedeutet das jetzt, dass mir die überall rumlungernden biersaufenden Sprühhaarfarbe- Lausbiotop- Fetzenklamotten- Rotschnurspringerstiefel- Penner an den Straßenecken (auch genannt Linksautonome) genauso erspart bleiben wie die sich in kleinen stadtbekannten Kaschemmen treffenden biersaufenden Glatzen- Bomberjacken- Weißschnurspringerstiefel- Ausländerverprügel- Penner?

Dann danke, liebes Stuttgarter Landgericht für dieses Urteil. Doch letztlich führt das doch nur zu einem. Die ganze Linke-Socken-Gemeinde trägt die Dinger mit nur noch mehr Stolz, da es jetzt ja richtig verboten ist, und man müpft so gegen die Unterdrücker, also den Staat, auf. Und wetten, dass die Polizei da nicht durchgreift?

Anders bei der Rechten-Socken-Gemeinde, da ist die Polizei, wie neulich in Wismar (und nicht ganz ungerechtfertigt) gleich mit Schusswaffen zu Gange. Weil DIE sind ja gefährlich. Weil rechts. Die Linkies sind doch nur kleine Kiffer, die niemandem etwas Böses wollen, oder? Die wollen ja nur spielen...

So wie die deutsche Politik zur Weimarer Zeit auf dem rechten Auge blind war, so ist sie es in der Bundesrepublik auf dem linken.

Noch ein Beweis gefällig? Es wird ja von den großen Parteien (die mit den 30%), trotz schon gescheitertem Versuch, erneut das Verbot der NPD angestrebt, da die rechtsradikal ist und sich als legitime Nachfolgepartei der NSDAP sieht, die die Auflösung der Demokratie und Inkrafttreten einer Diktatur befürwortet.

Ganz ohne eine Wertung meinerseits, ob das nötig und sinnvoll ist, oder ob eine neue, ehrliche Politik der Mitte, ohne Lügen und ohne Schröpfen der Armen zum Bereichern der Reichen mehr Wähler wieder in die gemäßigten Bereiche deutscher Politik (oder überhaupt wieder in die Politik) führen könnte, wieso nur für die NPD?

Die SED war eine anti-demokratische Partei, die sich zum Ziel gesetzt hatte, andere Parteien entweder einzuverleiben oder zu verbieten, das auch verwirklicht hat und so effektiv eine Diktatur eingeführt hat. Dafür sind auch Menschen gestorben, regelmäßig an einer Mauer, an die sich heute niemand mehr erinnern will. Zugegeben, nicht ganz so viele wie unter dem Hakenkreuz, aber das spielt keine Rolle. Jeder durch Machtbestrebungen anderer getötete Mensch ist ein toter Mensch zuviel.

Und wer nennt sich die legitime Nachfolgepartei der SED in Deutschland? Wer ist (eindeutig) linksradikal? Und wer will sich am allerwenigsten noch an eine Mauer erinnern, an der Menschen gestorben sind? Die PDS. Schon mal von einer Überlegung gehört, die PDS zu verbieten? Nein? Und warum nicht? Richtig, das blinde linke Auge.

Also, wenn schon ein Verbot der NPD, dann doch bitte gleich noch die PDS dazu. Und wenn die Staatsanwaltschaft schon mal ermittelt, kann sie gleich auch noch die ganzen unterschlagenen SED-Millionen suchen. Die finden sich doch bestimmt auf dem einen oder anderen Sparbuch eines Parteimitglieds wieder. Damit könnte man einige schöne Haushaltslöcher stopfen.

Das wäre schön.

Und wenn wir schon dabei sind, dann darf die Polizei auch gleich die ganzen Linkies und Rechties hier wegräumen. Vorzugsweise in eine große Sporthalle. Zusammen. Eingesperrt. Und den Schlüssel wegwerfen.

Das wäre dann so richtig schön...

Montag, 25. September 2006

Das Leid mit den Sargnägeln...

Gerade in der ARD: Alt-Kanzler Helmut Schmidt bei Beckmann. Soviel Respekt ich auch vor ihm haben mag, wieso tritt er immer mit Zigarette auf? In einer Zeit, in der Studien eindeutig belegen, dass Passivrauchen genauso gefährlich ist wie das aktive Qualm einatmen, in der Lungenkrebs (nach Herzinfarkt und Schlaganfall, bei denen Rauchen auch negative Auswirkungen hat) eine der häufigsten Erkrankungen darstellt und in der immer mehr Restaurants und öffentliche Gebäude und Plätze ein allgemeines Rauchverbot einführen einfach nur unverantwortlich. Gerade jemand in einer Position wie Helmut Schmidt, der jüngeren Menschen gegenüber durchaus eine Vorbildfunktion haben könnte, sollte sich für die kurze Zeit des Interviews zurückhalten können. Was er daheim macht, sei ihm überlassen, da darf er rauchen soviel und solange er will. Aber in der Öffentlichkeit muss das nicht sein. Egal, wie gut sie ihm auch schmecken mögen...

Donnerstag, 21. September 2006

Wer es braucht...

Da lässt man den Pfeiffen noch Geld in der Tasche, nur um sich dann blöd anmachen zu lassen. Und ganz nebenbei: Bienenstich schreibt man mit zwei "n". Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln und hoffen, dass der "Moderator" nie wieder im Fernsehen auftaucht. Erschreckend. Insbesondere das Rahmenprogramm im Hintergrund-TV.

Dienstag, 19. September 2006

Ausnahmezustand II

Wie versprochen noch ein paar Bilder von der Papstmesse am Islinger Feld. (Auch hier: Fotos bitte nicht ohne mein Einverständnis anderweitig verbreiten!)

So sah es um 5 Uhr morgens aus, als wir mit den Fahrrädern auf dem Feld angekommen sind. Ausser einigen unverzagt Singenden war noch nicht viel los. Was mich gewundert hat nach all dem Tam-Tam mit Zugangskarten und angeblichen Sicherheitsmaßnahmen wie keine Glasflaschen oder Regenschirme, wir wurden nicht mal kontrolliert. Mit dick gefülltem Rucksack auf dem Rücken, in dem locker mal 5 Kilo C4-Sprengstoff hätten drin sein können...Nichts. Dann hätten sie sich das Kartengefunsel auch sparen können, und dann wären auch mehr Leute gekommen.

Einige Stunden später, so gegen 8 Uhr, konnte man dann schon mehr erkennen. Und wer meint dass wir weit hinten gewesen wären. Das ist die zweitnächste Parzelle gewesen, die für Otto-Normalsterbliche möglich war. Meinen Frust darüber kann man da lesen.

Hinter uns ging es noch viel viel weiter. Angeblich sollen um die 260000 Leute dagewesen sein. Gefühlt waren es deutlich mehr.

Und als er dann da war ging das Fähnchengewedel los. So nebenbei: Jedesmal, wenn der Papst eine kleine Pause machte oder sich bedankte ging das Geklatsche los ... während einer Messe.
Da drängt sich mir die Frage auf, ob die Pfeiffen auch während einem Gottesdienst in der Kirsche klatschen würden? Für mich unverständlich und nahezu unverschämt. Wir sind ja schliesslich nicht auf einem Pop-Konzert. Das hat sich das Mädel in Schwarz vorne links auch gedacht. Jedenfalls war sie die ganze Zeit genervt. Wenn es ihr nicht gefallen hat, warum ist sie dann überhaupt dagewesen oder nicht einfach gegangen?

Und dann war es auch schon wieder vorbei, und die Ratten verließen fluchtaartig das sinkende Schiff. Und ganz zu meinem Erstaunen ging das dann sehr zivilisiert zu. Keine Massenschubserei, kein Rumgenöhle. Schön.

Bei Sonnenlicht ist mir dann auch erstmals die komplett abgesperrte A3 aufgefallen, die tatsächlich als Busparkplatz "missbraucht" wurde.

Als Fazit: Lange gewartet haben wir und schnell wars vorbei. Und trotz allem Ärger über die Organisation und den überzogenen Papst-in-Bayern-Rummel ... Schön wars.

Sonntag, 17. September 2006

Gott != Allah

Bedeutet Mohammedaner zu sein inzwischen, kontextlos zu denken und irrational zu agieren? Man könnte fast meinen, dem wäre so, wenn man sich die Reaktionen der islamisch glaubenden Menschen auf die Papstrede in Regensburg ansieht.

Aber der Gedanke trügt. Agiert wird nur noch so, wie es die Imame vorschreiben. Und die wiederum agieren ganz nach ihren eigenen Machtansprüchen. Vorgeschoben natürlich die "göttliche" Aufgabe, den Glauben mit dem Schwert in die Welt zu tragen.

Und was kommt da gelegener, als den obersten Hirten der Christen zum Kniefall zu zwingen, aufgrund eines Zitates, das ein byzantinischer Kaiser im 14. Jahrhundert von sich gegeben hat.
Das "Mohammed nur Schlechtes und Inhumanes (..) gebracht hat, wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten".

Und um sich selbst ad absurdum zu führen macht die islamische Welt jetzt genau das. Sich selber als dialogbereit erklären, aber letztendlich doch lieber mit Gewaltandrohungen und Papstverunglimpfungen, wie dem Vergleich mit Hitler und Mussolini, zu reagieren.

Und das schönste ist, die, die am lautesten schreien haben die Rede des Papstes noch nicht einmal vollständig gelesen. Das ist genau das gleiche Schema, das schon mit den Mohammed-Karikaturen angewendet wurde. Ohne eine Ahnung vom Gesamtbild zu haben einfach mal die Stimmung aufheizen. Im Fall der Karikaturen sogar noch mit von Imamen zugefügten und gefälschten Bildern.

Ich kann nur sagen, arme Welt. Denn mit solchen religiösen (und im Islam damit leider auch politischen) Führern wird ein Frieden solange nicht möglich sein, solange der Islam nicht die einzige Religion auf der Welt ist. Und dann heisst es, ab ins Mittelalter.

Und ich hol schon mal mein Kopftuch raus, und versuche mich damit abzufinden, dass Ehrenmorde bei uns im BGB legalisiert werden.

"Erst wenn
der letzte Ungläubige getötet,
die letzte Frau gesteinigt,
der letzte Kritiker zum Schweigen gebracht ist,
werdet ihr feststellen,
dass für Imame die Freiheit der Meinung nur eine Illusion
und der Islam keine friedfertige Kultur sein kann!"

Freitag, 15. September 2006

Ausnahmezustand

Der Papst war in Regensburg. Und ich mittendrin statt nur dabei. Im wahrsten Sinne, da er zweimal bei mir vor der Wohnung vorbeigefahren ist. So schön es auch war, ein paar Sachen sind mir doch etwas sauer aufgestoßen.

Zum einen, warum zahlt den Besuch der Freistaat Bayern, und damit alle bayerischen Steuerzahler? Wozu bekommt die Kirche regelmäßig von mir Kirchensteuer? Und das nicht zu knapp. Letztendlich hat er doch seine Heimat besucht, und nicht Bayern ihn. Wie dem auch sei, es ist nichts passiert, also waren wenigstens die eingesetzten Polizisten nicht vergebens.

Zum anderen, wieso muss sich König Ede I., für alle Nicht-Bayern, Edmund Stoiber, unser blondes Polit-Fallbeil und Ministerpräsident, mitsamt seiner Familie beim Papst aufdrängen? Langt es ihm nicht, dass er alleine eine Privataudienz bekommt? Warum sind da seine Frau und alle Kinder dabei?

Und warum sind bei der Papstmesse am Islinger Feld nur Geld- und Politbonzen in den ersten Reihen? Behinderte waren auch vorne. Ja, toll. Ganz rechts am Rand, und nicht in der Mitte, wo sie hingehören. Wieso dürfen nur die, die genügend Geld haben, in die Nähe des Papstes? Am Weltjugendtag in Köln hat es doch auch funktioniert, warum nicht in Regensburg?
Aber wenn man weiß, wer der Veranstalter war, und was derjenige jedes Jahr in Regensburg mit Bürger-, Brücken- und was weiß ich noch für Festen verbricht, dann wundert es niemanden mehr. Die Reichen müssen reicher werden, und sei es mit freundlicher Mithilfe des heiligen Vaters.

Amen.

Ein paar Bilder des Papstbesuches in Regensburg (die nicht auf anderen Seiten veröffentlicht werden dürfen, ohne mich vorher zu fragen):

Ja die Benedetto-Pizza hat es wirklich gegeben...

...genauso wie zahllose Fähnchenverkaufsstände...

...und die Papstpraline "Himmels-Flüsterer". Wenigstens waren es keine "Himmel's-Flüsterer".

Und das Kanaldeckel verschweißt werden scheint auch üblich zu sein, wenn der Papst in nächster Zeit da drüberfährt. Und das waren Hunderte im Stadtgebiet von Regensburg.

Aber waren ja immer genügend Polizisten...

... und Bundesgrenzschützer da.

Und ein Gutes hatte der Papstbesuch auf jeden Fall. Das Westportal des Doms war das erste Mal seit über 50 Jahren ohne Baugerüst. Das alleine war es schon wert.

Und da ist er. Oder wir. Denn "Wir sind Papst". Zumindest laut Bild.

Bilder vom Gottesdienst auf dem Islinger Feld in einem der nächsten Posts.

Donnerstag, 7. September 2006

Standesgemäß abtreten...

1. Der Gärtner beißt ins Gras...
2. Der Maurer springt von der Schippe...
3. Der Kellner gibt den Löffel ab...
4. Der Turner verreckt...
5. Den Elektriker trifft der Schlag...
6. Der Pfarrer segnet das Zeitliche...
7. Der Spachtelfabrikant kratzt ab...
8. Der Schaffner liegt in den letzten Zügen...
9. Der Beamte entschläft sanft...
10. Der Religiöse muss dran glauben...
11. Der Zahnarzt hinterlässt eine schmerzliche Lücke...
12. Der Gemüsehändler schaut sich die Radieschen von unten an...
13. Der Fechter springt über die Klinge...
14. Die Putzfrau kehrt nie wieder...
15. Der Anwalt steht vor dem jüngsten Gericht...
16. Der Autohändler kommt unter die Räder...
17. Der Kfz-Mechaniker schmiert ab...
18. Der Förster geht in die ewigen Jagdgründe ein...
19. Der Gynäkologe scheidet dahin...
20. Der Schornsteinfeger erbleicht...
21. Der Rabbi geht über den Jordan...
22. Der Optiker schließt für immer die Augen...
23. Der Eremit wird heim gerufen...
24. Der Tenor hört die Englein singen...
25. Der Spanner ist weg vom Fenster...

Beine hoch, das Niveau will drunter durch...

Muss auch mal sein.

Es war einmal eine Frau, die war so häßlich, wirklich so häßlich,
dass es ihr nicht gelang, einen Freund zu finden.
Also ging sie zu einer Wahrsagerin und bat um Hilfe.
Diese sagte ihr:"Hör Kindchen,in Deinem jetzigen Leben, wirst Du
wirklich nicht viel Glück in der Liebe haben.
Aber in Deinem nächsten Leben werden die Männer verrückt nach Deiner
Schönheit sein und auf Knien um Deine Liebe betteln."

Die junge Frau verließ glücklich die Wahrsagerin und dachte dabei an
ihre Zukunft.
Als sie so daherging, sah sie eine Brücke und überlegte:
"Je schneller ich sterbe, desto schneller beende ich mein trostloses
Leben, um im nächsten Leben schön zu sein."
Also stürzte sie sich von der Brücke.
Unglücklicherweise landete sie auf einem Bananendampfer.
Durch den Sturz wurde sie ohnmächtig.
Nach einer Weile wachte Sie benommen auf, überzeugt davon, in ihrem
nächsten Leben zu sein.
Ohne ihre Augen zu öffnen, tastete sie sich umherund fühlte die
Bananen.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf ihrem Gesicht, sagte sie: "Ganz
ruhig Jungs....ganz ruhig.... einer nach dem anderen."

Hier riecht's faulig!

Soso...laut Spiegel Online hat die Döner-Mafia also ihre Finger im Gammelfleischskandal. Und jetzt begeht der Hauptverdächtige auch noch Selbstmord. Natürlich bevor er eine Aussage gemacht hat. Bin nur ich der Meinung, oder stinkt da was...und das ist nicht das Gammelfleisch. Und auch nicht der Hauptverdächtige. Das dauert noch etwas...

Dienstag, 5. September 2006

Unglaublich, aber wahr

Ich wünsche mir und jedem anderen, dass er nie ein behindertes Kind bekommt. Aber falls doch, dann wünsche ich mir ein genauso guter Papa zu sein wie Dick Hoyt.

(Quelle: http://www.house.gov/duncan/2005/fs062305.htm)

Strongest Dad in the World
[From Sports Illustrated, By Rick Reilly]

I try to be a good father. Give my kids mulligans. Work nights to pay for their text messaging. Take them to swimsuit shoots.

But compared with Dick Hoyt, I suck.

Eighty-five times he's pushed his disabled son, Rick, 26.2 miles in marathons. Eight times he's not only pushed him 26.2 miles in a wheelchair but also towed him 2.4 miles in a dinghy while swimming and pedaled him 112 miles in a seat on the handlebars--all in the same day.

Dick's also pulled him cross-country skiing, taken him on his back mountain climbing and once hauled him across the U.S. on a bike. Makes taking your son bowling look a little lame, right?

And what has Rick done for his father? Not much--except save his life.

This love story began in Winchester, Mass., 43 years ago, when Rick was strangled by the umbilical cord during birth, leaving him brain-damaged and unable to control his limbs.

"He'll be a vegetable the rest of his life;'' Dick says doctors told him and his wife, Judy, when Rick was nine months old. "Put him in an institution.''

But the Hoyts weren't buying it. They noticed the way Rick's eyes followed them around the room. When Rick was 11 they took him to the engineering department at Tufts University and asked if there was anything to help the boy communicate. "No way,'' Dick says he was told. "There's nothing going on in his brain.''

"Tell him a joke,'' Dick countered. They did. Rick laughed. Turns out a lot was going on in his brain.

Rigged up with a computer that allowed him to control the cursor by touching a switch with the side of his head, Rick was finally able to communicate. First words? "Go Bruins!'' And after a high school classmate was paralyzed in an accident and the school organized a charity run for him, Rick pecked out, "Dad, I want to do that.''

Yeah, right. How was Dick, a self-described "porker'' who never ran more than a mile at a time, going to push his son five miles? Still, he tried. "Then it was me who was handicapped,'' Dick says. "I was sore for two weeks.''

That day changed Rick's life. "Dad,'' he typed, "when we were running, it felt like I wasn't disabled anymore!''

And that sentence changed Dick's life. He became obsessed with giving Rick that feeling as often as he could. He got into such hard-belly shape that he and Rick were ready to try the 1979 Boston Marathon.

"No way,'' Dick was told by a race official. The Hoyts weren't quite a single runner, and they weren't quite a wheelchair competitor. For a few years Dick and Rick just joined the massive field and ran anyway, then they found a way to get into the race officially: In 1983 they ran another marathon so fast they made the qualifying time for Boston the following year.

Then somebody said, "Hey, Dick, why not a triathlon?''

How's a guy who never learned to swim and hadn't ridden a bike since he was six going to haul his 110-pound kid through a triathlon? Still, Dick tried.

Now they've done 212 triathlons, including four grueling 15-hour Ironmans in Hawaii. It must be a buzzkill to be a 25-year-old stud getting passed by an old guy towing a grown man in a dinghy, don't you think?

Hey, Dick, why not see how you'd do on your own? "No way,'' he says. Dick does it purely for "the awesome feeling'' he gets seeing Rick with a cantaloupe smile as they run, swim and ride together.

This year, at ages 65 and 43, Dick and Rick finished their 24th Boston Marathon, in 5,083rd place out of more than 20,000 starters. Their best time? Two hours, 40 minutes in 1992--only 35 minutes off the world record, which, in case you don't keep track of these things, happens to be held by a guy who was not pushing another man in a wheelchair at the time.

"No question about it,'' Rick types. "My dad is the Father of the Century.''

And Dick got something else out of all this too. Two years ago he had a mild heart attack during a race. Doctors found that one of his arteries was 95% clogged. "If you hadn't been in such great shape,'' one doctor told him, ``you probably would've died 15 years ago.''

So, in a way, Dick and Rick saved each other's life.

Rick, who has his own apartment (he gets home care) and works in Boston, and Dick, retired from the military and living in Holland, Mass., always find ways to be together. They give speeches around the country and compete in some backbreaking race every weekend, including this Father's Day.

That night, Rick will buy his dad dinner, but the thing he really wants to give him is a gift he can never buy.

"The thing I'd most like,'' Rick types, "is that my dad sit in the chair and I push him once.''



Freitag, 1. September 2006

Wann wird's mal wieder richtig Sommer?

Irgendwie ist etwas in der Welt aus den Fugen geraten.

Erst ein knüppelharter Winter mit meterweise Schnee bis zum Anfang Mai, dann kein Frühling, sondern gleich mal 3 Wochen lang brütende Affenhitze, und jetzt...Herbst seit Ende Juli.

Schön, kann ich ja gleich nach Alaska ziehen. Da ist es auch nicht anders. Ach nein, stimmt ja. Die bauen da ja jetzt Wein an...

Verkehrte Welt.

Mittwoch, 30. August 2006

Unpassende Werbung

Das kommt davon, wenn man nicht aufpasst.


Den Plakatklebern hat es sicher Spaß gemacht.

Dienstag, 29. August 2006

Telefon-Terror

Wie ich es hasse, zu unchristlicher Zeit vom Telefon geweckt zu werden. Und wie ich es hasse, wenn ich auf der anderen Seite von einem "Hallo, ihre Telefonnummer wurde von Tausend Teilnehmern ausgewählt ...blablabla... Barpreis in Höhe von 3000 Euro ...blablabla... müssen zur Bestätigung nur folgende Nummer wählen *Pause* 09 *Pause* 002 ...blablabla..."

Gibt es da nicht das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb? Sollte doch schon seit zwei Jahren Gültigkeit haben. Wenn auf der anderen Seite der Leitung wenigstens noch jemand sitzen würde, den man darauf hinweisen und mit einer Anzeige wegen Belästigung drohen könnte. Aber nein, das ist ein Automat. Kein Anschnauzen möglich. Zumindest ist dem Automat das scheissegal. Mir aber nicht.

Liebe Hisbollah, liebe Al-Kaida, liebe PKK, lasst von Bahnhöfen und Flughäfen ab und fühlt euch aufgefordert diese Telefon-Terroristen-Kapitalisten wegzubomben. Mit allem was ihr habt. Weil das wirklich einer gerechten Sache dient.

Danke. Und ich leg mich wieder schlafen.

Montag, 28. August 2006

Anno DSA-zumals

Ist schon einige Jahre her, aber immer noch eine Erinnerung wert.

Rollenspielrunde, DSA.

Ein neuer Charakter soll eingeführt werden, ein Magier. Bisher sind in der Gruppe eine Zwergin, ein Schwertgeselle, eine Hexe, ein Thorwaler und ein Firnelf (das war ich).

Rast im Wald, und der Elf kommt auf die Idee, was Essbares zu jagen. Die Zwergin will unbedingt mit, und der Elf lässt ihr den Vortritt beim Schuss mit einer Armbrust auf ein Wildschwein (um zu sehen, wie dumm sich so ein Zwerg anstellt). Der Schuss gelingt meisterlich, die Sau ist auf der Stelle tot (das Wildschwein, nicht die Zwergin), und vom neuen Spieler kommt der Spruch:

"Na toll, da spielt man einmal einen Verwandlungsmagier mit Spezialisierung auf Wildschwein, und dann das."

...Schweigen in der Runde, ungläubige Gesichter.

Er hat es zwar nur als Witz gemeint, aber irgendwie ist uns da allen die Lust auf Wildschwein vergangen.

P.S.: Es war kein Verwandlungsmagier sondern ein Brabaker Schwarzmagier, der uns momentan in anderer Besetzung als Kampagnenoberfiesling das Leben schwer macht.

Sonntag, 27. August 2006

Die Unhöflichkeit des Alltags

Bilde ich es mir nur ein, oder wird die Welt, in der ich lebe, immer unhöflicher?

Warum kann man, oder in diesem Fall frau nicht sein Fahrrad einen halben Meter zur Seite schieben, um eine Frau mit Kinderwagen vorbeizulassen? Nein, geht anscheinend nicht. Soll doch der Kinderwagen auf die Straße.

Leider ist dann die Frau mit Kinderwagen auch nicht besser. Nein, sie kann sich nicht im Bus neben den Kinderwagen stellen, sondern muss sich quer dazu hinsetzen. Und natürlich so, dass niemand mehr an ihr vorbeikommt.

Aber ist ja auch nicht anders zu erwarten. Wenn sie vorher jemandem ausweichen muss, müssen alle anderen zur Strafe ihr ausweichen.

Wie wäre es mal mit etwas mehr Respekt zueinander? Ist doch nicht zuviel verlangt.

Donnerstag, 24. August 2006

Randnotiz zum Kochen

Man muss nicht in der ganzen Stadt rumrennen, um was besonderes zu suchen, wenn man einen Asia-Shop um die Ecke hat.

Asiatisches Essen kommt besser an als deutscher Spargel. Find ich schade.

Erst Kokosmilch, und dann die Currypaste in den Wok, und nicht umgekehrt. Erspart einem das Husten beim Kochen und das Gefühl einer verätzten Luftröhre.

Und wenn man meint, das Essen ist scharf genug, würzt trotzdem noch jemand mit Tabasco nach.

Montag, 21. August 2006

Donnerstag, 17. August 2006

Zu früh

Aber trotzdem gut!
Was hab ich mich weggeschmissen.

Guckst du bei "Nicht lustig"

Mittwoch, 16. August 2006

Italia

Ein langes Wochenende in Italien mit Besuch in Mailand. Und was sieht man da an vielen Hausecken und Fahrzeugen? Das hier:



Liebe Italiener, mag ja sein, dass ihr euch den WM-Titel erkauft habt...

Aber wir sind Papst!

Donnerstag, 10. August 2006

Das Gute am Altsein

Ein paar Dinge, die das vor 1980 geboren sein so schön machen:

1.) Waldpilze waren noch nicht Tchernobyl-Cäsium-verseucht
2.) Der erste Drogenrausch fand schon vor der Geburt im Mutterleib statt
3.) Der erste Papst, an den man sich erinnert ist nicht Johannes Paul II.
4.) Helmut Kohl war noch nicht Bundeskanzler
5.) Die USA waren noch ein Staat, zu dem man aufblicken konnte
6.) Der deutschen Wirtschaft und den Arbeitern gings gut
7.) Der Brotkasten hat nicht nur die Bedeutung eines Aufbewahrungsbehältnisses für Backwaren
8.) Die Bekanntschaft mit seitenlangen Programm-Listings zum Selbertippen
9.) Rummenigge hat noch Fußball gespielt
10.) Das Gefühl, etwas besonderes gesehen zu haben bei der Premiere von Star Wars
11.) Herr Rossi ist kein italienischer Pizzabäcker aus der Nachbarschaft, sondern sucht sein Stück vom Glück
12.) John Lennon hat noch gelebt

Fortsetzung folgt...

Sonnenaufgang...

...ist eigentlich was schönes. Nur wenn man die ganze Nacht mal wieder keine Minute geschlafen hat, dann verliert es irgendwie an Romantik.

Guten Morgen, Deutschland.

Penisverlängerung

Weil es heute (mal wieder) in kleiner Runde zum Thema wurde:

Nein, ich finde nicht, dass Geländewagen etwas im Stadtverkehr verloren haben. Sie gehören, wie der Name schon sagt, ins Gelände, nicht in die Stadt, und auch nicht auf einen Innenstadtparkplatz an dem deswegen kein Cinquecento mehr vorbeikommt.

Und ja, ich finde Touareg, X5, Cayenne, M-Klasse und wie sie sonst noch alle heissen mögen, sind nichts anderes als primitive Schwanzverlängerungen. Nur dass diese 30er-Zone-Kleinkindermörder im Unterschied zu den operativ eingepflanzten die Umwelt noch mit Abgasen und Feinststäuben aus 15 Litern hochraffiniertem 100 Oktan-Edelstoff auf 100 km verpesten.

Wohl bekomms, dem Geldbeutel und der Gesundheit!

Mittwoch, 9. August 2006

Vom Abstumpfen der Hilfsbereitschaft

Das übliche. Beim Öffnen der Mailbox wandern wieder mal Dutzende Mails in den Spamordner. Eine jedoch nicht, und ich zögere beim Löschen.

Sinngemäß wird darin um Hilfe für ein kleines Mädchen, Lavinia Velman, aus Bulgarien gebeten, deren einzige Chance eine Herzoperation in Schweden sein soll. Es fehlen noch 30000 $.

Obwohl ich mir sicher bin, dass diese Mail nichts anderes als eine Abart der "Nigeria-Connection"-Mails ist, und das Geld an irgendwelche dubiosen Personen geht, die sich ihren Lebensunterhalt damit finanzieren, stimmt mich das Ganze doch sehr nachdenklich.

Was, wenn diese Mail kein Spam ist? Was, wenn es wirklich diese Lavinia Velman gibt, und sie verzweifelt auf Spenden hofft, um zur rettenden OP nach Schweden fliegen zu können? Kann ich wirklich guten Gewissens die Mail in den Spamordner verschieben?

Wie weit ist diese Welt gekommen, dass versucht wird, mit dem realen oder erfundenen Unglück anderer Menschen Geld zu machen. Und wenn wirklich einmal jemand Hilfe braucht, dann wird sie nicht mehr gegeben, aus gerechtfertigter Angst, dass Betrüger sich bereichern wollen.

Mein Entschluss steht fest. Das Ding wandert in den Spam, und demnächst spende ich für SOS Kinderdörfer. Da weiß ich wenigstens, dass das Geld da ankommt, wo es gebraucht wird.

Und sollte Günther Jauch bei SternTV demnächst vom Tod eines kleinen bulgarischen Mädchens erzählen, das aufgrund fehlender Spenden gestorben ist, dann kann ich mich immer noch schlecht fühlen...

Sonntag, 6. August 2006

Dümmer ist klüger?

Samstag abend, Zappingtime. Der Finger stoppt bei Super RTL. Deutschlands klügste Kinder. Zumindest heisst die Sendung so.

Eine wasserstoffblonde Moderatorin mit Brustimplantaten und Ausschnitt bis zum Bauchnabel steht da, mit Namen Sonja Zietlow, und stellt Kindern, keine Ahnung wie alt die sind, zwischen acht und zwölf vielleicht, Fragen aus allen möglichen Themengebieten. Wer mehr richtige Antworten gibt gewinnt.

Das erste, das mir auffällt: Warum dieser Ausschnitt in einer Sendung mit Kindern. Gut, die OP war sicher endlos teuer, und das Ergebnis will gezeigt werden, aber muss das in einer Sendung sein, in der Kinder die Hauptakteure sind? Das wäre ja so als wenn bei den Teletubbies Tinki-Winki Lala in den Po Dipsyt.

Das zweite: Die Kinder sind offensichtlich Show-Profis. Gestelztes Aufsagen auswendig gelernter Aussagen zu Zukunftswünschen. Zombiehaft. Kein Lachen oder zumindest ein Grinsen wie es bei Kindern doch üblich ist. Gefühlsregungen sind unbekannt...unerwünscht?

Das dritte, weitaus schlimmste: Hier geht es nicht um die Kinder und auch nicht um die Einschaltquote. Hier ist das Einzige von Bedeutung die übertriebene Geltungssucht unverantwortlicher Eltern. Wissen die überhaupt, was sie ihren Kindern da antun?

Bei jeder Falschen Antwort zucken Eltern und Kinder zusammen. Die Eltern weil sie sich der "Dummheit" ihrer Kinder schämen, die Kinder, weil sie sich sicher sind, die Eltern enttäuscht zu haben. Was ist dumm daran, wenn ein 9 jähriger nicht weiss, ob der gefragte mathematische Satz von Phytagoras oder Thales ist? Das weiß ja noch nicht einmal ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland.

Gerade als ich weiterschalten will, antwortet ein kleines Mädchen auf mehrere Fragen falsch, und ist auch sonst sehr nervös. Ein Funken Mitleid rührt sich in mir für das kleine Nervenbündel und gibt mir die Hoffnung, dass es doch noch normale Kinder gibt, die lieber auf dem Spielplatz rumtoben als sich im Fernsehen präsentieren zu müssen, um die Profilierungsgeilheit ihrer Eltern zu befriedigen.

Und ich schalte trotzdem angewidert weiter.

Samstag, 5. August 2006

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Die Preise für Fahrkarten im ÖPNV werden erhöht. Mal wieder. Wie vor einem Jahr. Nur diesmal in etwas größerem Ausmaß. Angeblich um 7%. Das Öko-Monatsticket von 27€ auf 29,50€. Gut dass der Großteil der Menschen nicht Prozentrechnen kann.

Angeblich wegen gestiegener Ölpreise, und dem Wegfall der staatlichen Bezuschussung bei Neuerwerbungen. Wie vor einem Jahr. Und wie wahrscheinlich nächstes Jahr auch wieder. Aber alles nicht so schlimm. Ist ja nur zu unserem Besten. Denn wir profitieren ja auch vom ÖPNV.

Und ab 1. Januar kommt ja auch noch 3% mehr Mehrwertsteuer. Da kostet dann das Ticket ja schon .... 35€. Oder so. Zumindest ungefähr. Ein Schurke, wer dabei etwas Böses denkt. Wie bei der Euro-Einführung. Als der Kaffee nicht mehr 2,30DM gekostet hat, sondern 2,10€. Jaja. Die liebe Mühe mit dem Umrechnen. Aber nicht doch, wir Verbraucher sind da nicht über den Tisch gezogen worden. Die Preise haben nur eine seit langem benötigte Anpassung erfahren.

Irgendwie hab ich es langsam satt. Jeder will mehr Geld haben, aber irgendwie kommt nicht mehr aufs Konto. Geht das nur mir so? Wieso werden Warenpreise regelmäßig an die Inflation angepasst, aber mein Gehalt nicht? Aus welchem Grund bekomme ich keine staatliche Bezuschussung, wenn ich mir ein neues Auto kaufe? Warum kann ich die Kosten für das staatlich nicht bezuschusste Auto nicht auf Politiker abwälzen? Denn die profitieren ja auch von meinen gezahlten Steuern. Und wieso reden Politiker immer davon, den Gürtel etwas enger zu schnallen, und werden selber immer fetter? Gut, letzteres erklärt, warum sie so begierig auf bessere Diäten sind.

Es ist was faul im Staate Deutschland. Sehr, sehr faul.

Aber nicht unsere Politiker und Unternehmer beim Geldabziehen aus meiner Geldbörse.

Leider.

Freitag, 4. August 2006

Busfahren und andere Sprachwirrungen

Schon mal die Satz- ... nein Wortkonstruktion, Satz will ich das nicht nennen, also, schon mal die Wortkonstruktion "Ih'schwör!" gehört? Ich schon, gefühlte 100 mal alleine gestern im Bus auf dem Weg zur Uni. Vorzugsweise von jungen... ja was eigentlich? Schüler allemal, aber Schüler mit welcher Bildung?

Ohne jetzt sarkastisch klingen zu wollen, aber mir wurde beigebracht, dass das korreke Personalpronomen, 1. Person, Singular im Nominativ "Ich" ist, und die korrekte Konjugation von "schwören" damit "schwöre" lautet. Also "Ich schwöre!"

Also entweder habe ich aufgrund beginnender Senilität etwas verpasst, die Rechtschreibreform nimmt abstraktere Züge an als befürchtet, oder der schiefe Turm zu PISA ist kurz vorm umfallen.

Was auch immer der Grund ist, das nächste mal, wenn ich diese unsäglichen Wortfetzen vernehme, werde ich den Bus an der nächsten Haltestelle verlassen, und meiner Nerven und Figur zuliebe zu Fuß gehen. Ganz ohne Sarkasmus.

Ih'schwör!